FDP Hochtaunus fasst Beschluss gegen die Josefstadt westlich der Autobahn A5
Beschluss des Kreisparteitages der FDP Hochtaunus am 23. Juni 2018 in Steinbach (Taunus). Antragsteller: Dr. Stefan Naas, Philipp Herbold
Der Beschlusstext lautet:
Die FDP Hochtaunus unterstützt den Einsatz der Kreistagsfraktion und der Städte Steinbach und Oberursel gegen eine neue Frankfurter Trabantenstadt westlich der Autobahn A5. Die Pläne der Stadt Frankfurt auf Neuausweisung von Bauland östlich der Autobahn A5 werden von uns unterstützt.
Alle Mandatsträger in den Kommunen und in den regionalen Gremien werden aufgefordert, dazu beizutragen, ein Zusammenwachsen der Stadt Frankfurt mit den Städten Oberursel und Steinbach zu verhindern und darüber hinaus Lösungen zu Minden, damit die verkehrliche Erschließung des neuen Stadtteils nicht zulasten der Städte im Vordertaunus erfolgt. Es soll außerdem versucht werden, auch auf die Art der Bebauung und die daraus resultierende Siedlungsdichte und Sozialstruktur EinMluss zu nehmen.
Wie den Medien und Erklärungen des zuständigen Planungsdezernenten der Stadt Frankfurt, Mike Josef, zu entnehmen ist, soll östlich und westlich der Autobahn A5 auf einem Untersuchungsareal von 550 ha und einer Wohnbaufläche von 190 ha Wohnraum für rund 30.000 Einwohner entstehen, darunter ein hoher Anteil an Sozialwohnungen.
Damit würde die Einwohnerdichte der sog. Josefstadt sogar noch deutlich die der Gropiusstadt in Berlin-Neukölln übersteigen: die Gropiusstadt hat rund 13.900 Einwohner pro Quadratkilometer, die Josefstadt hätte rund 15.800 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Gropiusstadt wurde 1975 fertiggestellt und wurde bereits drei Jahre später weithin bekannt als sozialer Brennpunkt.
Auch bei der Josefstadt besteht deshalb Anlass zur Sorge vor einer unausgewogenen Sozialstruktur mit ungesunden Wohnverhältnissen, Segregation und Ghettoisierung, die schon bald gesellschaftliche Spannungen und wachsende Kriminalität nach sich ziehen.
Der Ballungsraum FrankfurtRheinMain unterscheidet sich von anderen Metropolregionen u. a. durch seine Polyzentrizität mit weiten Erholungsräumen und hoher Lebensqualität. Ein geschlossener „Siedlungsbrei“ bedroht diese Lebensqualität und muss deshalb verhindert werden, Grünzüge zwischen den Städten und Gemeinden zur Naherholung und als Frischluftschneisen sowie eigenständige Entwicklungsmöglichkeiten der Kommunen müssen erhalten bleiben.