Hochtaunus wird abgehängt

Im November kommt es auf den Strecken der Linien RB15, RB16 und S5 in mehreren Teilabschnitten zu Sperrungen. Besonders betroffen sind die S-Bahn-Linien S4 nach Kronberg und S5 nach Friedrichsdorf, die zeitweise vollständig ausfallen. „Wer jedoch glaubt, damit seien die Probleme gelöst, der irrt leider“, kommentiert Ascan Iredi, verkehrspolitischer Sprecher der FDP im Hochtaunuskreis, die Situation.
Schon vor Beginn der geplanten Modernisierungsmaßnahmen häuften sich im Hochtaunuskreis die Beschwerden vieler Bürgerinnen und Bürger über zunehmende Unpünktlichkeit und häufige Zugausfälle bei den S- und Regionalbahnen. „Die Ursache liegt beim RMV, der es offenbar nicht mehr schafft, den Betrieb zuverlässig aufrechtzuerhalten“, kritisiert Iredi. „Natürlich müssen Weichen, Oberleitungen und Stellwerkselektronik in regelmäßigen Abständen erneuert werden – das verstehen die meisten Fahrgäste. Doch warum ist zum Beispiel der Krankenstand so hoch, dass selbst im Normalbetrieb massive Probleme auftreten?“
Der Hochtaunuskreis profitiert traditionell von seiner guten infrastrukturellen Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet. Diese ist nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg der Region entscheidend, sondern auch für das tägliche Pendeln vieler Berufstätiger und den pünktlichen Schulbesuch der Schülerinnen und Schüler.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Holger Grupe, unterstreicht die Erwartungen der Bevölkerung: „Die Deutsche Bahn mit ihren Tochtergesellschaften, der RMV sowie der VHT sind als öffentliche Unternehmen verpflichtet, ihre Aufgaben im Sinne der Allgemeinheit und insbesondere zum Wohl des Hochtaunuskreises zuverlässig zu erfüllen.“ Aus diesem Grund habe die FDP-Fraktion einen Berichtsantrag eingereicht. „Wir fordern eine detaillierte Problemanalyse zu Zugausfällen und Verspätungen sowie konkrete Maßnahmen, um die Situation dauerhaft zu verbessern.“
Ascan Iredi zieht abschließend ein ernüchterndes Fazit: „Inzwischen ist selbst die S4 nach Kronberg kaum noch zuverlässig. Die Fahrgäste der RB12 und RB15 sind schon seit Jahren leidgeprüft – erst durch das gescheiterte Experiment mit dem Wasserstoffantrieb und der Unfähigkeit die neuen Züge für die bergige Strecke tauglich zu machen. Jetzt muss die DB-Tochter Start GmbH die ersatzweise ausgeliehenen Dieselzüge bis Sommer 2026 zurückgeben. Man kann nur hoffen, dass der RMV das Problem diesmal zügig und professionell in den Griff bekommt.“