Chancengleichheit ist Bildungsgerechtigkeit.
Chancengleichheit ist Bildungsgerechtigkeit. Bildung und Integration als Grundlage einer zukunftsfähigen Gesellschaft
Die beste Bildung der Welt
Wir wollen allen Kindern in Deutschland die beste Bildung der Welt ermöglichen. Denn für uns Freie Demokraten ist gute Bildung das wichtigste politische Anliegen. Bildung muss allen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Chancengleichheit und die soziale Durchlässigkeit des Schulsystems sind für uns wesentliche Anliegen.
Bildung umfasst neben der reinen Vermittlung des Bildungskanons auch Erziehung zu den Werten, die unsere Gesellschaft zusammenhalten – Freiheit, Demokratie und Mitmenschlichkeit, Toleranz gegenüber Andersartigkeit, die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und Offenheit für die Vielfalt der Gesellschaft. Bildung ist der Schlüssel zu Integration, zu Wohlstand und zu persönlicher Freiheit: die Freiheit, die unser liberales Menschenbild im Kern ausmacht. Bildung ist das Fundament unseres Zusammenlebens und unserer europäischen Identität, die wir stärken wollen. Bildung ist die Voraussetzung für Dialog und Gedankenaustausch – mit anderen Worten: für die Diskursfähigkeit – in einer pluralen offenen Gesellschaft.
Digitalisierung: Weil gute Schulgebäude mehr sein müssen
Die Digitalisierung umfasst jeden Bereich unseres Lebens. Wir haben früh ihre Chancen für die Bildung erkannt und uns in verschiedenen Initiativen im Kreistag für ihren Ausbau eingesetzt. Die FDP steht mehr als jede andere Partei für Digitalisierung!
Als besondere Herausforderung hat die Corona-Krise eindrücklich bewiesen, wie wichtig eine konsequente Digitalausstattung der Schulen, Lehrkräfte und Schüler ist. Homeschooling und E-Learning hätten wesentlich kurzfristiger und erfolgreicher umgesetzt werden können, wenn den zahlreichen Initiativen der Freien Demokraten im Kreistag längst gefolgt worden wäre. Wir brauchen eine konsequente Digitalausstattung an jeder einzelnen Schule: WLAN-Anschlüsse, eine einheitliche benutzerfreundliche digitale Lernplattform und die Kontrolle der Einhaltung datenschutzrechtlicher Standards. Vor allem müssen die Lehrkräfte durch verpflichtende Fachfortbildungen in die Lage versetzt werden, digitalen Unterricht zu gestalten. Wir müssen auf Kreisebene schulübergreifende Konzepte entwickeln und verlässliche IT-Partner für deren Umsetzung suchen.
Wahlfreiheit von Anfang an
Unser liberaler Grundsatz der Wahlfreiheit gilt auch für die Entscheidung jeder Familie zwischen einer öffentlichen Krippe und privater Tagespflege. Dazu müssen wir die Rahmenbedingungen für private Anbieter hinreichend attraktiv halten, damit sich auch in Zukunft genügend Tagesmütter – und -väter – zur qualitativ hochwertigen Betreuung von Kindern entscheiden. Die FDP-Fraktion hat sich im Kreistag in verschiedenen Initiativen immer wieder für gleiche Chancen der verschiedenen Angebote eingesetzt. Wir wollen auch in Zukunft beides: attraktive Krippen und eine starke Tagespflege. Jedes Kind ist anders und jede Familie ebenfalls. Die Familien müssen die Wahl haben.
Ganztagsschule – weil sich die Gesellschaft wandelt
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Grundlage einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Sie entscheidet über Beruf und Karriere einzelner Menschen und die Attraktivität der Region insgesamt. Mit dem Bau von Betreuungszentren an den Grundschulen haben wir hier schon vor vielen Jahren den richtigen Weg eingeschlagen. Außerschulische Bildungsangebote, die das soziale Miteinander und eigenständiges Lernen fördern, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie bilden ein wesentliches Fundament, das Kinder und Jugendliche befähigt, ein selbstbestimmtes und freiheitliches Leben zu führen. Der Ausbau von Ganztagsschulen muss im Hochtaunuskreis dafür weiter verstärkt gefördert werden. Hierfür setzen wir uns in Zusammenarbeit mit Schulen, Kommunen und Schulämtern konsequent ein.
In Schulen investieren
Unsere Kinder können alles werden, dabei müssen wir sie unterstützen. Damit sie gerechte Chancen haben, wollen wir die Schulen des Hochtaunuskreises - in materieller, digitaler sowie in personeller Hinsicht – bestmöglich ausstatten. Die FDP hat im Hochtaunuskreis vor einigen Jahren in Regierungsbeteiligung das ehrgeizigste Schulbauprogramm in ganz Hessen gestartet. Wie alle Landkreise ist auch der Hochtaunuskreis für die räumliche und digitale Ausstattung der Schulen verantwortlich. Wir haben bisher über 1 Milliarde Euro in unsere Schulen investiert und damit die baulich modernsten Schulgebäude aller Landkreise geschaffen.
Das Schulbauprogramm muss das Herzstück aller Investitionen im Kreis bleiben, denn noch sind nicht alle Schulen des Kreises auf dem neusten Stand. Dies gilt insbesondere auch in digitaler Hinsicht. Inklusion kann nur gelingen, wenn Schulen barrierefrei ausgebaut und Räume für die Arbeit multiprofessioneller Teams gestaltet werden. Schulsozialarbeit wird in der Zukunft eine noch wichtigere Rolle zukommen als bisher. Bei der Gestaltung der Lernumgebung muss sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert werden. Wir Freie Demokraten stehen daher voll und ganz hinter den notwendigen Investitionen in unsere Schulen, ohne Wenn und Aber. Es bleibt dabei: Eine Schule nach der anderen wird saniert oder neugebaut und damit fit für die Zukunft gemacht. So haben alle Schülerinnen und Schüler im gesamten Kreisgebiet die besten Voraussetzungen für gute Bildung und damit für eine gute Zukunft.
Unterrichtsqualität: Schulen nicht allein lassen
Gute Bildung ist nicht nur ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in einem rohstoffarmen Land. Gebildete, selbstständige und verantwortungsbewusste Menschen sind für uns Freie Demokraten Garanten für eine freiheitliche, offene und lebenswerte Bürgergesellschaft, in der sich die Einzelne engagieren möchte.
Gute Schulgebäude sind die Grundvoraussetzung für gute Bildung, entscheidend sind aber am Ende die Qualität und Quantität des Unterrichts. Bei den Schulen ist dies Aufgabe der Länder. Wir dringen darauf, dass unsere Anstrengungen vor Ort auch auf Landesebene getragen werden. Die Inklusion und die Unterbringung von Flüchtlingskindern eröffnen Chancen. Gleichzeitig sind sie auch enorme Herausforderungen für unsere Schulen. Diesen müssen wir zur Seite stehen. Die von Freien Demokraten in Regierungsverantwortung auf Landesebene erreichte Verbesserung der Lehrerversorgung muss stetig an der Wirklichkeit, am Bedarf angesichts steigender Schülerzahlen, überprüft und vorangebracht werden. Auf diese Weise wollen wir auch die Lehrerschaft unterstützen und dem viel beklagten Unterrichtsausfall gegensteuern.
Jedes Kind hat die beste Bildung der Welt verdient: Hochbegabte ebenso wie Kinder mit besonderem Förderbedarf, Flüchtlingskinder ebenso wie Regelschüler.
Schulvielfalt: Denn jedes Kind ist anders
Wir Freie Demokraten stehen seit jeher für Schulvielfalt und Wahlfreiheit anstelle der Einheitsschule. Schließlich gibt es auch nicht das »Einheitskind«. Jedes Kind ist anders! Aufgabe der Politik ist es, für jeden das passende Angebot zu finden und bereitzustellen. Das gilt insbesondere für die Wahl der Schulform. Lehrer, Schüler und Eltern müssen anhand der Talente und Neigungen des Kindes entscheiden können, welche Schulform am besten geeignet ist dieses zu fördern und zu fordern. Das differenzierte und vielfältige Angebot der Hochtaunus-Schulen muss für jeden jungen Menschen die passende Chance bieten. Für den einen Schüler kann die Gesamtschule optimal sein, für einen anderen die individuelle Förderung in einer Förderschule besser passen.
Das gilt insbesondere auch für die beruflichen Schulen: Ein Studium ist nicht der allein glücklich machende Weg für jeden Menschen. Deshalb stehen wir auch für starke berufliche Schulen und fördern die Ausbildungsberufe. Wir werben dafür, jeden Schulabschluss zu wertschätzen.
Ja zum Gymnasium
Bildungsvielfalt heißt, dass wir jede Schulform stärken wollen. Die Lehrerausstattung darf nicht für ideologische Grabenkämpfe missbraucht werden. Alle Schultypen, Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe sowie Gymnasien müssen gleichermaßen gut ausgestattet sein.
So setzen wir uns weiterhin für die Einrichtung neuer gymnasialer Angebote, wie etwa an der Erich-Kästner-Schule und der Integrierten Gesamtschule Stierstadt, ein.
Bildungspolitik ist der falsche Ort für Ideologie. Die FDP steht daher für Pragmatismus und Vernunft. Mit uns wird es keine schleichende Aushöhlung der Gymnasien geben, wie sie in Nachbarkreisen zu finden ist. Gerade der Hochtaunuskreis hebt sich durch eine vielfältige Schullandschaft hervor, in der auch die Gymnasien höchsten Ansprüchen standhalten können. Wir setzen uns dafür ein, dass dies so bleibt.
Lebenslanges Lernen: Weil Bildung niemals aufhört
Bildung ist für uns ein Wert an sich. Neben unseren vielfältigen kulturellen Möglichkeiten sind es die Volkshochschulen, die für alle Bildungsinteressierten attraktive Angebote in den verschiedensten Bereichen bereitstellen. Die FDP unterstützt deshalb den Grundsatz des lebenslangen Lernens. In Zukunft ist eine noch stärkere Zusammenarbeit der beiden Volkshochschulen im Kreisgebiet anzustreben, damit Synergien genutzt und noch bessere Angebote für die Menschen im gesamten Kreis unterbreitet werden können.
Der Kreis muss die hervorragende Arbeit z. B. in Sportvereinen und ehrenamtlichen Initiativen weiter unterstützen. Jede Vereinsarbeit in den Kommunen ist für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft wertvoll, weil hier Freundschaften und Kontakte zwischen Menschen entstehen. Diese Werte sind unbezahlbar.
Integration
Die gezielte Integration der Flüchtlinge und seit langem hier lebenden Migranten ist eine weitere zentrale Herausforderung der Politik der nächsten Jahre. Wir haben die Gründung eines Integrationsbeirates für den Hochtaunuskreis unterstützt und die Erarbeitung eines konkreten Integrationsplanes gefordert. Es ist aus unserer Sicht eine der zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft, Flüchtlingen und Migranten über eine gezielte Integration Chancen zu ermöglichen, aber auch Anstrengung und Leistungen jedes Einzelnen zu fordern.
Wir wollen nicht, dass große Teile unserer Gesellschaft von finanziellen Hilfen des Kreises abhängig sind. Das Problem bei der Wurzel zu packen, anstatt später Symptome zu kurieren, muss daher Priorität haben. Wir müssen zukünftig stärker in Bildung investieren. Wir müssen unsere bestehenden Bildungseinrichtungen besser vernetzen. Bildung beginnt in den kommunalen Betreuungseinrichtungen, bei der Hausaufgabenhilfe und im Rahmen der Ausbildungsförderung des Kreises durch Förderprogramme.
Bildung ist und bleibt deshalb das Gebot der Stunde zur Integration von Flüchtlingen und Migranten. Wichtigster Baustein einer erfolgreichen Integration ist und bleibt das Erlernen der deutschen Sprache. Hier muss der Kreis erheblich mehr Anstrengungen unternehmen, um den bereits hier lebenden und auch den neu ankommenden Migranten die Möglichkeit zum Erlernen der deutschen Sprache zu bieten. Das Pilotprojekt »Mama lernt Deutsch« an der Schule, sollte daher auf weitere Grundschulen des Kreises ausgedehnt werden. Der Kreis muss auch seinen Einfluss als Förderer der Volkshochschule so nutzen, dass diese verstärkt Deutschkurse und Integrationskurse anbietet.