Durch Digitalisierung das Leben einfacher machen.
Digitalisierung im Hochtaunuskreis
Digitalisierung ist nicht der Hammer, der aus jeder Herausforderung einen Nagel macht. Digitalisierung ist ein großer Wandel, der tiefgreifende Veränderungen in unserem gesellschaftlichen Leben, der Information, der Kommunikation, der wirtschaftlichen Wertschöpfung und der Art wie wir arbeiten hervorbringt – aber auch in Politik und Verwaltung.
Auf den Hochtaunuskreis, mit dem Selbstverständnis eines modernen und führenden Landkreises, kommen viele dieser Veränderungen erst noch zu, da sie bislang unterschätzt und nicht angepackt wurden. Dabei sind die Ansatzpunkte vielfältig.
Dies betrifft einerseits die klassischen Bereiche der Digitalisierung der Verwaltung (E-Government), wie E-Services (Digitale Dienstleistungen für Bürger), E-Administration (Effizienzsteigerung der Verwaltung durch Digitalisierung) und Open Government (Transparenz).
Andererseits geht es um die digitale Infrastruktur im gesamten Kreisgebiet – im Besonderen um die Digitalisierung unserer Schulen, für die der Kreis als Schulträger zuständig ist. Es geht aber auch um die elektronische Baugenehmigung, die digitale KFZ-Zulassung, ein Geoinformationssystem für Bürger und generell um Behördengänge von zu Hause. »Per App aufs Amt« ist hier unser klares Ziel.
Die Digitalisierung betrifft aber auch unsere Wirtschaft, die Taunus Sparkasse und ihr Geschäftsmodell. Auch die Telemedizin in den Hochtaunuskliniken in Bad Homburg und Usingen bietet aus unserer Sicht ganz neue Möglichkeiten. Aber es geht auch um Datenschutz, die Prüfung von Sinnhaftigkeit in jedem Fall und um die Unterstützung der Gemeinden bei der Digitalisierung.
Menschen in den Mittelpunkt
Das Onlinezugangsgesetz des Bundes erwartet von allen Kommunen, dass wesentliche Verwaltungsdienstleistungen bis Ende 2022 digital angeboten werden. Davon ist der Hochtaunuskreis noch weit entfernt. Wir Freie Demokraten setzen uns weiter dafür ein, dass die Hochtaunusbürger nicht für jeden Vorgang einen Tag Urlaub nehmen müssen, um ins Landratsamt zu gehen und eine Nummer zu ziehen.
Eine effiziente, digitale Verwaltung gibt den Mitarbeitern der Kreisverwaltung auch endlich die Freiräume, sich den Menschen und Projekten zuzuwenden, für die häufig die Zeit fehlt. Ein attraktives Homeoffice-Konzept macht die Kreisverwaltung zu einem attraktiven Arbeitgeber. Seit Jahren offene Stellen werden sich hierdurch einfacher durch qualifizierte Mitarbeiter endlich besetzen lassen und wie die jüngste Zeit gezeigt hat: Es lässt die Verwaltung krisensicherer werden.
Der konsequente Ausbau der digitalen Infrastruktur im gesamten Kreisgebiet würde moderne, flexible Arbeitsmodelle (new work) für Bürger des Hochtaunuskreises möglich machen. Das stärkt die Wirtschaft und die Lebensqualität gleichermaßen. Für Unternehmer, Arbeitnehmer, Selbständige, Schüler, ältere Mitbürger – für alle Bürger ist eine schnelle Anbindung an alle Netze die wichtige Verbindung zur Welt, zu ihren Lieben, zu ihrer Arbeit. Es geht also um gesellschaftliche Teilhabe genauso wie um Ressourceneffizienz, Ökologie und Wirtschaftsförderung.
Weltbeste Schulen im Hochtaunuskreis bieten sowohl Präsenz- als auch Digitalangebote und damit optimale Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen. Kinder und Jugendliche sollten perfekt auf die Herausforderungen, die die VUCA-Welt an sie stellen wird, vorbereitet sein – und dazu gehören Medien-, Selbstlern- und Digitalkompetenzen.
Per App aufs Amt - digitales Landratsamt
Wir Freie Demokraten wollen in der kommenden Legislaturperiode ein digitales Landratsamt entwickeln. Darin soll eine Stabsstelle für Digitalisierung in der Kreisverwaltung installiert werden. Ein eigenen Ausschuss für Digitalisierung und E-Government soll sich dabei um die Möglichkeiten der Digitalisierung kümmern. Dieser soll in Zusammenarbeit mit dem Kreisausschuss eine konkrete Digitalisierungsstrategie für den Hochtaunuskreis erarbeiten.
Ein digitaler Schulentwicklungsplan für alle Schulen und für alle Schüler soll auch unsere Schulen endlich zukunftsfähig machen. Dabei spielt ein eigener IT-Support für Schulen und Lehrer eine wichtige Rolle und die Nutzung der digitalen Infrastruktur garantieren. Der "digitale Hausmeister" als Ansprechpartner für Schüler und Lehrkräfte sorgt dafür, dass sie nicht alleine gelassen werden!
Ausserdem fordern wir, dass endlich Parlaments-TV im Kreistag umgesetzt wird. Die Corona-Zeiten zeigen deutlicher denn je, dass wir hier mit unserer Forderung stets richtig lagen.
Der Ausbau der digitale Infrastruktur im Kreis - speziell 5G - muss dringend vorangetrieben werden. Dabei ist uns Freie Demokraten besonders wichtig, dass niemand im Kreis vergessen geht. In Zusammenarbeit mit dem Land und den privaten Anbietern soll der Hochtaunuskreis eine Führungsrolle im 5G-Ausbau übernehmen – bis zur letzten Milchkanne. Auch die Funklöcher in unserem Kreis müssen dabei dringend geschlossen werden.
Die Einführung einer transparenten Open Government Plattform und die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes bis Ende 2022 muss sichergestellt werden.
Der Hochtaunuskreis als Smart Region
Eine Smart Region ist ein regionaler Verbund unterschiedlicher Gebietskörperschaften, der digitalisierte Bereiche aus Kommunen, der (lokalen) Wirtschaft und der Bürgergesellschaft umfasst. Sie ist ein Paradebeispiel interkommunaler Zusammenarbeit. Es ist noch nicht zu spät, den Hochtaunuskreis, der bislang bei allen Entwicklungen der Digitalisierung hinterherhinkt, zu einer Vorzeigeregion in diesem Bereich zu machen. Hierzu ist aus unserer Sicht ein Leuchtturmprojekt „Der Hochtaunuskreis wird Smart Region“ erforderlich, das das große Potential der HTK und seiner gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Kräfte nutzt.